Bulgaria Goes West
Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)
Bulgarien packt die Koffer
Der Wecker klingelt, ein neuer Tag beginnt. Wie immer schlürfen wir, einer nach dem anderen, in das Bad und werfen einen Blick in den Spiegel. Jedes Gesicht hat eine Nase, Augen und einen Mund, so gleich und doch so verschieden. Und immer die gleichen Fragen: „Wer sind wir?“ „Sind wir Europa?“ Da unser Spiegelbild schweigt, entschließen wir uns kurzer Hand das Europäische Informationszentrum (EIZ) zu besuchen und der Sache auf den Grund zu gehen. Das EIZ in Darmstadt informiert Bürger, darunter auch Jugendliche, seit April 2005 über die Grundlagen, Organe und Entscheidungen der Europäischen Union (EU). Daher ist es wichtig zu wissen, was die EU ist. Diese stellt eine Gemeinschaft vieler verschiedener Nationen dar und diese Vereinigung basiert auf wirtschaftlichen und kulturellen Interessen. Die Idee dieser Gemeinschaft entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg, um die Länder von Schutt und Asche zu befreien. Dies schloss nicht nur die Gebäude ein, sondern auch die gesellschaftlichen Konventionen und das tägliche Leben. Ziel war es, den Frieden zu garantieren und die wirtschaftliche Lage zu verbessern.
Der erste Schritt zum Einigungsprozess geschah im Jahr 1958, als sich sechs Staaten zusammenschlossen und dies durch die Römischen Verträge bekräftigten. Dies ist der Anfang der EU. Heute besteht die EU aus fünfundzwanzig Mitgliedstaaten und ist ein Symbol von Frieden, Demokratie, Stabilität und Wohlstand. Dieser Prozess der Vereinigung ist noch lange nicht abgeschlossen. Viele Nationen Europas sollen noch beitreten. Doch wer entscheidet welche Staat geographisch, gesellschaftlich oder religiös noch zu EU gehört? Wo verlaufen die Grenzen?
Gewiss ist, dass ein Land, das Mitglied der EU werden will, verschiedene Kriterien erfüllen muss. Diese Kriterien schaffen einen Rahmen und sorgen so für Einheitlichkeit und das problemlose Funktionieren der EU. Diese Einigkeit über die Kriterien in den wichtigen Bereichen wie Menschenrechte und Wirtschaft legitimieren die EU und verstärken ihre Identität.
Auch Bulgarien ist auf dem Weg zur EU. Im Jahr 1988 fangen die ersten diplomatischen Beziehungen an. Das Europaabkommen tritt 1995 in Kraft und Bulgarien reicht seinen EU-Mitgliedschaftsantrag ein. Nach vielen Verhandlungen und einer Menge Tassen Kaffee wird der Vertrag 2005 unterzeichnet. Somit wird Bulgarien voraussichtlich 2007 oder 2008 offizielles Mitglied der EU. Das genaue Beitrittsdatum hängt von der Erfüllung der letzten Kapitel der Kriterienliste ab. Bei der Betrachtung der Vergangenheit Bulgariens kann man eine enorme Leistung erkennen. Bulgarien war 50 Jahre unter einer kommunistischen Regierung und hat sich innerhalb fünfzehn Jahren um hundertachtzig Grad gedreht und seine Politik, Wirtschaft und Leben von Grund auf verändert. Dies ist, bei Betrachtung der kurzen Zeit, sehr beeindruckend und hat somit erst recht den Beitritt in die EU verdient.
Der Spiegel schweig noch immer, aber wir wissen dafür was zu tun ist: Wir gehen ins Zimmer und packen alle gemeinsam den Koffer für Bulgarien, dass nichts in der EU fehlt.
Josephine Horbank (19), Deutschland und Boyan Dimitrov (18), 12b, Bulgarien
Dienstag, Januar 10, 2006
Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Bulgarien packt die Koffer
Публикувано от Goethe Gymnasium - Burgas в Dienstag, Januar 10, 2006
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