Mittwoch, Dezember 14, 2005

Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Besuch bei "Radiomultikulti"



Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)

Besuch bei "Radiomultikulti"

Musik aus allen Ländern der Welt, Programm rund um die Uhr, auf deutsch, türkisch, serbisch, kroatisch, ..., ausländische Reporter, Unterhaltung, Informationen, ... – all diese Beschreibungen gehören zum rbb-Radiosender „radiomultikulti“. Ein riesiger Gebäudekomplex mit mehreren Radiosendern und Fernsehstudios – und mittendrin: das „radiomultikulti“.

Wer dienstags schon früh auf den Beinen ist, kann ab 6 Uhr das „FrühStück“ anhören. In dieser Sendung wird über neues aus aller Welt, Wetter und Verkehr berichtet. Zwischendrin gibt es immer wieder Musik aus aller Welt. Ab 10 Uhr läuft dann das Musikmagazin „Meridian 13“. Dort wird über Trends, Macher und Live-Events berichtet. Selbstverständlich läuft auch hier Musik aus aller Welt zwischendrin. Von 12 Uhr bis 14 Uhr kann man das WeltStadtMagazin „Metro“ hören. Dort geht es um Menschen, Szenen und Kulturen in Berlin und anderen Metropolen. Anschließend kann man drei Stunden lang Hörertalk, Live-Reportagen und Wunschmusik im „Café Global“ hören. Ab 17 Uhr geht es mit anderen Sprachen weiter. Am „heutigen“ Tag geht es los mit einer Stunde Türkisch. Darauf folgen jeweils 30 Minuten Bosnisch, Kroatisch, Polnisch, Russisch und Kurdisch, je 25 Minuten Griechisch und Spanisch, 30 Minuten Italienisch und am Ende eine viertel Stunde Albanisch. Von 22:05 Uhr bis 23Uhr gibt es Blue Lines aus Berlin, anschließend eine Stunde Pod ksiezycem aus Warschau. Von Mitternacht bis morgens um 6 Uhr könnt ihr pure world wide music im radiomultikulti anhören. Und jede Stunde kommen zweimal Nachrichten (um halb und um um).

An diesem Programmbeispiel kann man sehen, dass die verschiedenen Sprachen unterschiedlich lang gesendet werden. Wie lang die Sendung einer Sprache ist, hängt von der Zahl der Migranten in Berlin ab. Und da in Berlin am meisten Türken wohnen, gibt es jeden Tag eine Stunde Programm auf türkisch, während Programm auf arabisch und kurdisch nur jeden zweiten Tag kommt. Englisch und Französisch gibt es beim radiomultikulti gar nicht, da es Radiosender gibt, die nur auf englisch bzw. auf französisch senden.

Die Inhalte der fremdsprachigen Sendungen hängen von den Interessen der Nationen ab, zum Beispiel ob Infos zum Leben in Deutschland gegeben werden, Tipps zum Lernen der deutschen Sprache, oder Berichte über Kultur(en).

Beim radiomultikulti arbeiten Moderatoren und Reporter aus der ganzen Welt (es gibt kaum Deutsche), zum Beispiel aus Bosnien, der Türkei, den USA, Brasilien oder Senegal. Charts gibt es beim radiomultikulti nicht und englische Lieder nur sehr selten. Deshalb ist die Musik, die dieser Multikulti- Sender sendet, etwas „schwieriger“. Aber in Berlin leben so viele Nationen zusammen, dass das radiomultikulti beschlossen hat, genau das widerzugeben. Also ist das Motto dieses besonderen Radiosenders: „world wide music“. Und dass dann kaum Musik auf englisch läuft, sondern eher auf albanisch, kroatisch, afrikanisch oder brasilianisch ist doch klar, oder?

Luisa Kessel, Deutschland


Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Multikulturelle Gesellschaft



Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)


Multikulturelle Gesellschaft

Die Welt im Alltag

Berlin Kreuzberg – die Türkei in Deutschland Wenn man ohne viel Geld auszugeben in die Türkei möchte, kann man auch nach Berlin Kreuzberg fahren: Es riecht nach Döner, man kann in türkischen Restaurants essen, Moscheen anschauen und das türkische Flair genießen. Im Bereich um das „Zentrum Kreuzberg“ kommt man mit Türkisch weiter als mit Deutsch. In Kreuzberg wohnen etwa 150.000 Menschen – jeder dritte von ihnen ist Türke. Aber wie kommt es, dass so viele Türken (und andere Ausländer) in einem Stadtteil so sehr vertreten sind wie in Kreuzberg?

Alles fing damit an, dass in Deutschland ein großer Arbeitermangel war und deswegen Arbeiter/ innen aus anderen Ländern angeworben wurden, um für ein paar Monate nach Deutschland zu kommen. Die Türkei war eines der wenigen Länder, das sich bereit erklärte, ihre Arbeiter/ innen nach Deutschland zu schicken. Die Arbeiter und Arbeiterinnen wurden nach strengen Regeln „aussortiert“ und in Wohnheimen untergebracht. Wenn ihr Vertrag (3, 9 oder 12 Monate) abgelaufen war, wurden sie wieder in ihr Heimatland geschickt. Auf die Dauer wurde das immer wieder neue Lehren der neuen Arbeiter/ innen aber zu teuer und die Unternehmen wollten diese dauerhaft anstellen. Das hatte zur Folge, dass die Arbeiter bzw. die Arbeiterinnen aus den Wohnheimen raus mussten und sich eigene Wohnungen mieten sollten. Außerdem bekamen sie das Recht,, ihre Familien nachzuholen.

Die (durch die Mauer unbeliebten) Wohnhäuser im Grenzgebiet waren sehr billig und da die ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen kaum Geld verdienten bezogen sie diese sehr heruntergekommenen Wohnungen. Das ist auch der Grund, weshalb nah an der Stelle, an der früher die Mauer stand, die meisten Ausländer wohnen.
Insgesamt war der Eindruck von Kreuzberg, dass dieser Stadtteil sich auf den ersten Blick gar nicht so sehr vom Rest Berlins unterscheidet.Wenn man sich jedoch genauer umsieht, bemerkt man schon ein paar Unterschiede. Zum Beispiel viele türkische Geschäfte, Dönerläden, usw. ... Bei unserem Besuch in Kreuzberg bekamen wir eine kleine Stadtführung einer hier wohnenden Türkin, die in Kreuzberg aufgewachsen ist.

Unsere Stadtführung begann am „ Zentrum Kreuzberg“, einem riesigen Gebäudekomplex (s. Bild rechts). Unsere Stadtführerin erzählte uns, dass dieses Gebäude, als es gebaut wurde, als sehr modern und komfortabel galt, weil es nicht wie sonst eine Toilette für ein ganzes Stockwerk gab, sondern eine Toilette für eine Wohnung. Außerdem gab es eine Zentralheizung, was sonst auch nicht üblich war. „Unten“ sollten Geschäfte rein, damit man auch schön einkaufen konnte. Leider vergaßen die Architekten einen Spielplatz für Kinder, und sie bedachten auch nicht, dass viele Ausländer kein Auto besaßen und somit das große Parkhaus nicht nutzen konnten. Heute leben etwa 1.000 Menschen in dem Gebäude, zwei Drittel von ihnen sind Ausländer oder Deutsche mit ausländischer Herkunft, das Parkhaus ist ein Kindergarten und einen kleinen Spielplatz gibt es seit zwei Jahren auch. Die Geschäfte stehen leer (zu hohe Mieten), in den Gängen des Komplexes hängen nachts und abends Drogenabhängige rum und der Hausverwaltung fehlt Geld zur Sanierung des Gebäudes.

Als nächstes wurde uns erzählt, dass es in der Türkei (und eben auch hier) viele so genannte „ Männercafés“ gibt, wo sich die Männer treffen können, Tee trinken und Karten spielen können. Natürlich ist es auch Frauen erlaubt hierher zu gehen, aber das ist eher selten der Fall. Im Gegensatz dazu ist es Männern nicht gestattet in die „Frauencafés“ zu gehen. Dort treffen sich Türkinnen, um zu reden, Handarbeiten zu machen oder um Schutz zu suchen, wenn sie von ihrem Mann misshandelt werden oder wenn sie Probleme haben. Probleme gibt es auch bei den Jugendlichen in Kreuzberg. Zum Beispiel tun sich viele Jugendliche schwer damit, dass Türkischunterricht in der Schule lediglich nachmittags oder zur „ nullten“ Stunde unterrichtet wird. Immerhin wird es überhaupt unterrichtet, denn unsere Stadtführerin erzählte uns, dass ihr im Kindergarten verboten wurde türkisch zu reden, weil sie deutsch lernen sollte.

Dadurch, dass Kreuzberg, das sich in zwei Teile – SO36 und Kreuzberg 61 (die Namen haben ihren Ursprung aus Postleitzahlen) – teilen lässt, eng bebaut ist, gibt es hier kaum Grünflächen oder Plätze, an denen Kinder spielen können. Alles in Allem ist Kreuzberg ein schöner, aber heruntergekommener Stadtteil, in dem einem mehr Ausländer als Deutsche begegnen und in dem man sich wohlfühlen kann. Das Essen beim Türken ist super und der Geruch nach türkischem Essen unbeschreiblich.


Montag, Dezember 12, 2005

Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Der Besuch des Reichstages



Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)

Der Besuch des Reichstages

Am 22. Oktober hat unsere Gruppe das berühmte Reichstagsgebäude besucht. Am Eingang waren wir überrascht von dem strengen und komplizierten Sicherheitssystem. Danach aber waren wir beeindruckt von der Größe und von dem modernen Aussehen des Reichstags, der zwischen 1884 und 1894 von dem Architekten Paul Wallot errichtet worden ist.

Lange Korridore führen bis zum Kernbereich des Reichstagsgebäudes. Dort befindet sich der Plenarsaal, wo die Abgeordneten über die wichtigsten Entscheidungen, vor allem über die Gesetze debattieren. Dort wird auch der Bundeskanzler gewählt. Wie von dem Gesetzt festgelegt werden alle wichtigen Bundestagdebatten von Fernsehen und Rundfunk übertragen. Bürger, die Interesse an irgendeiner politischen Versammlung haben, dürfen auch anwesend sein.

Die Stuhlreihen im Saal bilden einen Kreis. Tief in der Mitte befindet sich der Sitz von dem Bundestagpräsidenten., der der höchste Repräsentant des Parlaments ist. Zusammen mit seinen vier Stellvertreterinnen und Stellvertretern aus jeder Bundestagsfraktion bildet er das Präsidium als oberstes Gremium des Parlaments. Rechts von ihm ist der Bundesrat zu sehen, wo die Vertreter der verschieden Bundesländer sitzen. Sie sind das Oberhaus des deutschen Parlaments. Links von dem Bundespräsidenten sind die Plätze für die Bundesregierung. Vor diesen drei Sektoren befinden sich noch sechs, im Halbkreis angeordnete Tribünen mit insgesamt 400 Plätzen, die auch für offizielle Besucher und Gäste des Bundestages sowie für Journalisten bestimmt sind. Über den Bundestagpräsidensitzen kann man den großen Bundestagsadler sehen, der ein Symbol von Macht ist. Sehr auffallend ist auch das trichterförmige Gebilde der „Rüssel“, der von der Kuppel des Reichstagsgebäudes in den Plenarsaal führt. Mit seinen 360 Spiegeln wird die Tageslicht in den Saal gelenkt und damit wird viel Strom gespart. Unsere Leiterin zeigte uns auch die restaurierten Graffiti an den Mauern, die die sowjetischen Soldaten bei der Eroberung des Reichtags im Jahr 1945 hinterlassen haben. Sie waren ein Symbol von dem Sieg der roten Armee über die NS-Diktatur.

Uns wird auch ein Teil von dem ehemaligen Rohrleitungsganges zwischen Reichstagsgebäude und dem ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais gezeigt. Man glaubt, dass durch diesen Gang am 27 Februar 1933 die Nationalsozialisten den Reichstag erreichten und in Brand setzten, aber das ist nur eine unbewiesene Theorie. Im Gebäude des Reichstages hält der französische Künstler Christian Boltanski mit seinem „ Archiv der deutschen Abgeordneten“ biografische Vergangenheit lebendig. 5,000 Metallkästen sind mit den Namen derjenigen Abgeordneten beschriftet, die von 1919 bis zum Jahre 1999, Einweihung der umgebauten Reichstagsgebäude, demokratisch gewählt wurden. Die Kästen sind in zwei länglichen Blöcken bis zur Decke gespaltet. So entsteht ein schmaler Gang der nur wenig durch Kohlenfadenlampen erhellt ist. In diesem „Kellerarchiv wird die demokratische Tradition Deutschlands versinnbildlicht . Die Bibliothek des Reichstages ist inzwischen nach Washington und Tokio die weltweit drittgrößte Parlamentsbibliothek. Weit über 1,2 Millionen Bände, zirka 9,300 Periodika, Spezialsammlungen von Parlamentsmaterialem und Amtdruckschriften sind in ihrem Besitz.

Heutzutage ist das Reichstagsgebäude zu einem Symbol der Wiedervereinigung von Deutschland und der Demokratie geworden. In diesem Gebäude werden die wichtigsten Entscheidungen über das Land getroffen und ihre besondere Architektur und Geschichte locken nicht nur deutsche Besucher, sondern auch viele Touristen aus Ausland.

Boyan Dimitrov (12b) und Stanislav Novkov, Bulgarien



Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Jugend in Europa




Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)


Jugend in Europa

Die europäische Jugend auf dem richtigen Weg zum Erfolg

„Unsere Jugendlichen sind unsere Zukunft“, lautet ein bulgarisches Sprichwort. Obwohl die jungen Leute in diesem Alter Schwierigkeiten begegnen, weil sie sich der Gesellschaft anpassen müssen und die Welt erst kennen lernen, spielen sie die wichtigste Rolle, Europa zu entwickeln. Im Vergleich zur Gegenwart haben die Jugendlichen heutzutage nicht nur mehr Freiheit, sondern auch viele Verpflichtungen. Für sie existieren Rechte wie für alle Menschen. Sie müssen viel Positives und Negatives erleben, um sich als selbstständige und selbstbewusste Persönlichkeiten zu entwickeln. Deshalb ist es sehr wichtig, diesen zu helfen und sie zu unterstützen, damit sie den richtigen Weg finden können.

Dabei ist die Beachtung der internationalen Menschenrechte wichtig. Rechte wie z.B. soziale Sicherheit, Bildung, Erholung und Freizeit können den Leuten genau erklären, was für eine Rolle die Jüngsten der Gesellschaft spielen. Da Europa schon seit Jahrzehnten als politische Gemeinschaft besteht, ist es leicht zu sagen, wie Jugendliche wachsen müssen. Positiv und negativ sind die Ursachen, die die jungen Leute motivieren, sich richtig zu entwickeln. An erster Stelle stehen die Erziehung in der Familie, die gute Ausbildung, die Umgebung (Freunde, Kameraden, Veranstaltungen...), abwechslungsreiche Freizeitgestaltung und zuletzt auch Meinungsfreiheit. Das sind die Faktoren, die den Jugendlichen helfen, ihr eigenes Wertesystem zu bilden. Erst dann kann man selbstständig sein und sich entscheiden, was im Leben wirklich wichtig und was falsch ist.

Das Schulsystem in den verschiedenen Ländern Europas bietet damit auch abwechslungsreiche Möglichkeiten, aber man ist immer noch nicht sicher, was einem wirklich helfen kann: In seinem eigenem Land zu lernen oder ein anderes Ziel zu verfolgen. Da die Ausbildung für die jungen Leute von großer Bedeutung ist, existiert in Europa die Schulpflicht. Und weil alle Jugendlichen gleiche Aufstiegschancen haben müssen, gibt es auch Bildungsmöglichkeiten für Schwerbehinderte und für Minderheiten, die zu unserer Gesellschaft gehören.

Da in Europa die meisten Staaten demokratisch sind, ermöglicht das die freie Meinungsäußerung. Sehr wichtig ist die Rolle von der Schülervertretung in der Schule. Den Jugendlichen wird nicht nur diese Möglichkeit angeboten, sondern sie können sich auch individuell in einem be- stimmten Bereich entwickeln. Andererseits braucht die junge Generation eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung. Deshalb gibt es in Europa viele Institutionen (z.B. „Haus am Maiberg“, FAR, „VIA Centre“), die den Jugendlichen helfen neue und unterschiedliche Kulturen kennen zu lernen und mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen. Sport, Kino, Disco sind auch Faktoren, die inzwischen auch wichtig beim Aufwachsen einer jungen Person sind. Wenn man alle diese Möglichkeiten zur Verfügung hat, erst dann kann man leichter die Welt verstehen und die Schwierigkeiten im Alltag überwinden.

Aber welche Probleme begleiten die Entwicklung der Jugendlichen?! Das Schulsystem in einigen Ländern ist nicht klar. Das führt zu Desorientierung der Jugendlichen, die sich nicht entscheiden können, was sie vom Leben wollen. Ein Nachteil für die junge Generation ist auch die Tatsache, das die Diplome eines Landes nicht in allen Staaten anerkennt werden. Daraufhin entstehen Probleme, wenn Jugendliche im Ausland studieren oder arbeiten wollen. Ein weiteres Problem, das mit der Ausbildung verbunden ist, ist die schlechte Finanzierung der Schulen und der Universitäten in einigen Ländern. Das zu eine niedrige Qualität im Unterricht zu Folge..

Im Bezug auf den Geldmangel kommen auch andere Probleme vor. Während des Studiums wollen einige vom Geld ihrer Eltern, das oft nicht reicht, nicht abhängig sein. Deshalb versuchen viele junge Leute, neben dem Studium auch einen Job auszuüben, um Geld für Mieten, Ernährung usw. zu bekommen. In vielen Ländern fällt es den Jugendlichen nicht leicht, eine Arbeitsstelle zu finden.

Neben diesen Problemen aber kann man andere finden, die mit der Psyche der Jugendlichen verbunden sind. Obwohl die Schule wichtig und nützlich ist ergibt sich auch viel Stress, der die jungen Menschen beim Aufwachsen stört. Die ständigen Aufgaben und Klausuren, der Schulalltag- das sind die Hauptursachen, die für den Stress bei den Jugendlichen verantwortlich sind. Wenn man nicht gut ausgeschlafen ist, wenn alles ununterbrochen im Kopf herumschwirrt, ist es schwer sich zu konzentrieren und zu zeigen, wie man seine Ziele verfolgen kann. Daneben aber stehen noch andere Faktoren, z.B. die Situation in der Familie, die Freunde, die manchmal zum Verfall der Person führen. Der Griff zu Drogen, das Schulschwänzen, die Gewaltanwendung – das sind Gründe, die negativ auf die Jugendlichen in Europa wirken.

Aber nicht zu vergessen sind die Vorurteile gegen die Minderheiten und die Ausländer, welche die Menschen stören, objektiv zu sein. Diese Tatsache führt zu Problemen beim Umgang der Jugendlichen miteinander. Die jungen Leute die von ihrer Umgebung nicht akzeptiert werden, sondern z.B. auf die Spitze genommen oder ausgelacht werden, fühlen sich bedrückt und verlieren den Glauben an sich selbst. Das beschränkt die Jugendlichen und stört sie ihre Fähigkeiten zu entwickeln und sich später im Leben zu realisieren. Deshalb müssen die Mitglieder der Minderheiten die gleichen Chancen haben, wie alle anderen.

Außer von ihren persönlichen Problemen werden die Jugendlichen auch von den globalen Problemen berührt. Und vor allem die junge Generation kann mit gemeinsamen Kräften gegen die Umweltverschmutzung, die Arbeitslosigkeit, usw. Maßnahmen treffen, und versuchen die Vorurteile abzubauen und in Verständnis zu leben.

Aus diesen Überlegungen ergibt sich, dass die EU den jungen Menschen helfen muss. Mehr Unterstützung für die Jugendlichen, Spenden für Projektarbeiten, bessere Finanzierung sind die Hauptfaktoren, die die EU noch für die Jugendliche entwickeln sollte, damit sie ihre Ziele verfolgen und auch realisieren können. Die neue Generation braucht Unterstützung und Vertrauen, und später die Welt weiter zu entwickeln und in Frieden zu leben.

Valentina Kalichuk (11a), 17 und Krassimir Stakov (12b), 18 Bulgarien


Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Migration



Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)


Migration


Der heutige Mensch ist ein Wesen, das sich jeden Tag entwickelt. Jeder hat seine eigene Wünsche und Ziele. Wir sind frei zu entscheiden, was für Menschen wir werden wollen. Viele Leute möchten migrieren. Mit der Hoffnung ihr Leben zu verbessern, verlassen viele ihre Heimat, um in einem anderen Land zu leben . Mit diesem Artikel versuchen wir den Begriff „Migration“ zu erklären. Die Ursachen für diesen Prozess sind ganz verschieden. Ziel der Emigranten sind vor allem die hochentwickelten Länder wie die USA, Deutschland und Kanada, wo der Lebensstandard groß ist. Es gibt verschiedene Wege dazu .

Einige gehen ins Ausland studieren. Nach dem Studiumsabschluss bleiben sie in dem fremden Land und führen ein ganz normalen Leben wie die einheimische Bevölkerung. Ein Beispiel dafür ist Deutschland, wo es viele ausländische Studenten gibt. Diese qualifizierte Leute sind sehr behilflich bei der Wirtschaftsentwicklung. In den letzten Jahren aber wurden negative Folgen sichtbar, die die Arbeitslosigkeit zusätzlich erhöhten. Wir persönlich möchten in Bulgarien studieren, um danach in Deutschland den Master zu machen. Das ist die beste Möglichkeit. Aber danach möchten wir wieder zurück und versuchen, die Lage in unserem Land zu verbessern.

Die zweite Migrationursache ist die Armut. In fast allen Fällen migrieren Leute von den Minderheiten, um schwarz zu arbeiten. Diese Arbeit ist illegal. Die Leute arbeiten mindestens zwölf Stunden pro Tag in ganz schlechten Bedingungen. Sie haben keine Arbeitsverträge und Versicherungen. Man weiß nicht, dass sie existieren. Man versucht dagegen zu kämpfen, um die Menschenrechte zu schützen, obwohl die Arbeiter zufrieden sind. Von den ersten zwei Ursachen abgesehen, ist es selbstverständlich, dass die dritte Ursache die Liebe ist. Nach einer Hochzeit bekommt man die Möglichkeit in dem fremden Land Bürger zu werden. Das ist der leichtere Weg zur Legalisierung der Migration. Es gibt auch viele Asylbewerber. Das sind Leute, die von Ländern kommen, wo es keine Demokratie gibt. Diese politische Flüchtlinge sind Gegner der Regierungspartei und werden verfolgt. Aber es ist sehr schwer, ein Asyl zu bekommen. Nur einige haben Glück.

Selten gibt es aber hochqualifizierte Leute, die in ihrer Heimat keine Entwicklungsmöglichkeiten finden. Sie ziehen ins Ausland, um ihr Leben zu verbessern und ihre Fähigkeit zu entwickeln. Auf der einen Seite gibt es das, was wir bisher dargelegt haben, auf der anderen Seite steht die Politik der EU. Hier spricht man von den so genannten Binnenemigranten. Mit der Erweiterung der EU haben mehr Länder die Möglichkeit, Hilfe von der Union zu bekommen. Jeder hat das Recht nicht nur frei zu reisen, sondern auch frei zu arbeiten und sich eine Wohnung zu kaufen. Das bringt aber auch Probleme mit sich, weil eine große Welle von Migranten entsteht, die in Deutschland verschiedene Berufen ausüben möchten. Das macht Deutschland letztendlich zu einem Einwanderungsland.

Wir hoffen darauf, dass die große Familie der EU mehr einheitlich wird und die Problemen mit der Arbeitslosigkeit gelöst werden, damit alle besser leben können. Wir möchten eines Tages sagen können, dass wir Bürger Europas sind und stolz darauf sein können.

Kiril Peychev (12 b), Milena Kimrjanova, Bulgarien


Samstag, Dezember 03, 2005

Bulgaria goes west: Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21-29.X.2005)



Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt
in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)

Goethe-Gymnasium in Kooperation mit FAR


Vom 21. Oktober bis 29. Oktober haben sich Jugendliche
zwischen 16 und 21 Jahren aus Deutschland (Haus am
Maiberg) und Bulgarien (FAR) zusammengefunden. Die
Deutsch– Bulgarische Jugendbegegnung mit dem Titel
„Bulgaria goes West“ hat das große Ziel, die Völkerverstän-
digung zu fördern, das gemeinsame Lernen zu praktizieren
wie auch die verschiedenen Kulturen und Bräuche ver-
ständlich zu machen. Verteilt auf zwei Städte, Berlin und
Heppenheim, erfuhren sowohl die bulgarischen als auch
die deutschen Jugendlichen mehr über das interkulturelle
Leben in Berlin- Kreuzberg, wo jeder dritte Bürger aus der
Türkei kommt. Außerdem ging es ins Reichstagsgebäude
und ins Europäische Informationszentrum.


T e i l n e h m e r l i s t e


Leiterin aus Bulgarien: Frau Vessela Hristova
Leiter aus Deutschland: Alex Hanel, Jana Farnung

Bulgarische Teilnehmer

1. 10a - Ina Vandeva
2. 10a - Radost Senkova
3. 10a - Milena Kimryanova
4. 11a - Valentina Kalichuk
5. 11a - Stanislav Novkov
6. 11a - Zhaneta Georgieva
7. 12b - Boyan Dimitrov
8. 12b - Kiril Peychev
9. 12b - Krassimir Stakov

Deutsche Teilnehmer

1. Ilja Gorodezki
2. Josephine Horbank
3. Luisa Kessel
4. Virginie Prinet



Ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorne (Aufsätze)



Ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorne

Ich bin 18 Jahre alt und in einigen Monaten werde ich das Gymnasium abschließen. Das ist ein entscheidender Moment in meinem Leben. Ich muss einen Blick zurück werfen, damit ich den Hintergrund erkenne, der meinen zukünftigen Beruf bestimmen wird, aber auch zwei Blicke nach vorne, weil ich einen genauen Plan haben muss, um erfolgreich und zufrieden zu sein. In Bezug auf meine Interessen und Fähigkeiten, und meinen Wunsch, mit vielen Leuten umzugehen und eine fremde Kultur zu erlernen, habe ich mich entschlossen, Kommunikationswissenschaft in Deutschland zu studieren.

Bis jetzt hat die Kommunikation immer eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Ich bin offen für alles Neue und redselig und empfinde die Notwendigkeit mit den anderen zu kommunizieren. Darüber hinaus sind alle Kommunikationsmittel und Medien ein untrennbarer Teil meines Lebens. Gerne lese ich Zeitungen und Zeitschriften, ich genieße interessante Sendungen im Fernsehen und per Funk und nutze regelmäßig Internet, um über aktuelle Informationen zu verfügen. Die Journalistik und Publizistik haben mich immer angezogen. Bis jetzt habe ich einiges publiziert und an der Herausgabe der Schulzeitung teilgenommen. Da ich Erfahrung auf diesem Gebiet habe, fühle ich mich bereit, dieses Studium aufzunehmen, um meine Kentnisse zu vertiefen. Ein weiterer Aspekt, der zu meinem erfolgreichen Studium beitragen wird, sind meine guten Deutschkenntnisse. Da ich ein Gymnasium mit verstärktem Deutschunterrricht besuche, und da ich die DSD II – Prüfung erfolgreich bestanden habe, habe ich die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren. Das wird sehr nützlich für mich sein, denn weit von meiner Familie und meinen Freunden werde ich selbständiger und unabhängiger. In Deutschland werde ich eine neue Kultur kennen lernen, Bekanntschaften und Freundschaften schließen und auch mein Deutsch vervollkommnen.

Hinsichtlich meiner Zukunft hat dieser Studiengang viele Vorteile. Erstens, dauert das Studium sechs Semester, also nur drei Jahre, und wenn ich es erfolgreich abschließe, werde ich einen Bachelorabschluss of Arts in Kommunikationswissenschaft haben. Bei anderen Studienfächern dauert so ein Studiengang mindestens acht Semester ohne das vorgesehene Praktikum. Unmittelbar nach dem Studienabschluss werde ich gute Chancen für eine Karriere haben, denn ein nächster und wichtiger Vorteil ist das flexible deutsche Ausbildungssystem. Es vermittelt nicht nur theoretische, sondern auch praktische Fertigkeiten, was zum schnellen Einstieg in das Berufsleben führt. Nachdem ich mich im Laufe von fünf oder sechs Jahren mit meinem Beruf beschäftigt habe, werde ich mich meiner Familie widmen. So stelle ich mir mein Leben vor und ich bin sehr froh, dass das von mir gewünschte Studienfach es ermmöglicht, alle meine Pläne anzugehen.

Bis ich mich entschieden habe, Kommunikationswissenschaft zu studieren, habe ich viel nachgedacht und mit meiner Familie und meinen Freunden meine Zukunft besprochen. Beim Bilanzziehen erkannte ich, dass ich die nötigen Eigenschaften für dieses Studium habe. Obwohl ich noch nicht mit Sicherheit weiß, ob ich eine Journalistin, PR, oder eine Fachfrau in Medienökonomie sein werde, bin ich überzeugt, dass ich für alle diese Teile der Kommunikation tauge und dass mein Beruf mir Freude und Befriedigung bringen wird. Ich glaube, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Yana Markova, 12a




Ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorne


Ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorn. Vergangenheit ............ Zukunft. Die Gegenwart – das ist der Moment, in dem ich mich jetzt befinde. In einem Augenblick ist aber dieses Jetzt schon wieder Vergangenheit. Was getan ist, kann nicht mehr verändert werden, braucht eigentlich gar nicht verändert zu werden. Der wichtige Sinn, der sich in den Worten „Ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorne“ versteckt, lautet: „ Ziehe die Konsequenzen von deinen Handlungen in der Vergangenheit, gute oder schlechte, und versuche dich in der Zukunft zu vervollkommnen. Genau diesem Sinn versuche ich zu folgen, denn er ist behilflich und gültig für das ganze Leben.

Ich folge noch einem Motto. Ich bedauere nicht die Sachen, die ich getan habe, obwohl sie oft Fehler sind, sondern ich bedauere die Situationen, bei denen ich diese Fehler nicht korrigiert habe. Ein kleines Beispiel ist, wenn ich jemanden beleidigt habe und mich bei ihm nicht entschuldige. Fehler müssen korrigiert werden.

Die fünf vergangenen Jahre in diesem Gymnasium sehe ich kaum als Fehler ein. Genau das Gegenteil - für mich ist das der beste Start für die Zukunft. Außer guter Kenntnisse in Mathe, Geschichte usw. habe ich auch ein sehr gutes Deutsch bekommen. Diese Sprachkentnisse sind mir sehr wichtig, weil die mir helfen, später mich gut zu realisierenn. Nach dem Schulabschluss habe ich gute Möglichkeiten an der besten Uni Bulgariens zu studieren – „Sveti Kliment Ochridski“ in Sofia. Ich habe mich entsclossen, Jura zu studieren. Dafür muss ich Prüfungen in Geschichte und Literatur ablegen, deswegen lerne ich intensiv in diesen Fächern, ich besuche sogar Privatunterricht, weil ich wirklich einsehe, dass es nicht leicht ist, diese Prüfungen zu bestehen, und wie wichtig es ist, zu der Uni zugelassen zu werden. Jura eröffnet mir große Horizonten im Berufsleben. Ein alter Familienfreund sagt: „ Ein Jurist kann alles außer Arzt und Straßenbahnfahrer arbeiten.“ Ich habe die Uni in Sofia gewählt, weil die die beste Ausbildung in Bulgarien gibt. Außerdem bekomme ich die beste Chance, mich nach dem Studium im Ausland zu spezialisieren. Dank meiner Deutschkenntnisse werde ich hoffentlich in Deutschland Europäisches Recht spezialisieren. Diese Pläne mache ich mir wegen Bulgariens Eintritt in die EU. Dann werden viele Juristen gesucht, die sich auf EU-Recht spezialisiert haben. Und zu diesem Zeitpunkt sind solche kaum anzufinden. Alle diese Ziele, die ich mir aufgesetzt habe, beziehen sich auf meine Zukunft. Damit ich Erfolg habe, muss ich mich in der Gegenwart sehr bemühen. Obwohl die Gegenwart und die Vergangenheit sehr wichtig sind, ist die Zukunft bestimmt wichtiger. Deswegen –„Man muss was tun!“ Und ich weiß genau, was ich tun muss.

Es passiert oft, dass die Vergangenheit verdammt viel schöner als die verzweifelte Gegenwart ist. Als Schlussgedanke möchte ich mich auf den genialen bulgarischen Schriftsteller Dimcho Debeljanov berufen. Der verblümte Sinn in seinen Werken lautet: „Suche nicht die Flucht aus der verzweifelten Gegenwart in die Erinnerungen an die schöne Zeiten, sondern schöpfe Kraft davon, um deine Zukunft zu bekämpfen und zu verbessern.“ Das entspricht hundertprozentig dem Spruch „Ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorne“.

Ivo Antonov , 12a