Montag, Dezember 12, 2005

Artikel aus der Zeitung "Bulgaria Goes West": Der Besuch des Reichstages



Bulgaria Goes West

Deutsch-Bulgarische Zeitungswerkstatt in Berlin und Heppenheim (21 - 29. Okt. 2005)

Der Besuch des Reichstages

Am 22. Oktober hat unsere Gruppe das berühmte Reichstagsgebäude besucht. Am Eingang waren wir überrascht von dem strengen und komplizierten Sicherheitssystem. Danach aber waren wir beeindruckt von der Größe und von dem modernen Aussehen des Reichstags, der zwischen 1884 und 1894 von dem Architekten Paul Wallot errichtet worden ist.

Lange Korridore führen bis zum Kernbereich des Reichstagsgebäudes. Dort befindet sich der Plenarsaal, wo die Abgeordneten über die wichtigsten Entscheidungen, vor allem über die Gesetze debattieren. Dort wird auch der Bundeskanzler gewählt. Wie von dem Gesetzt festgelegt werden alle wichtigen Bundestagdebatten von Fernsehen und Rundfunk übertragen. Bürger, die Interesse an irgendeiner politischen Versammlung haben, dürfen auch anwesend sein.

Die Stuhlreihen im Saal bilden einen Kreis. Tief in der Mitte befindet sich der Sitz von dem Bundestagpräsidenten., der der höchste Repräsentant des Parlaments ist. Zusammen mit seinen vier Stellvertreterinnen und Stellvertretern aus jeder Bundestagsfraktion bildet er das Präsidium als oberstes Gremium des Parlaments. Rechts von ihm ist der Bundesrat zu sehen, wo die Vertreter der verschieden Bundesländer sitzen. Sie sind das Oberhaus des deutschen Parlaments. Links von dem Bundespräsidenten sind die Plätze für die Bundesregierung. Vor diesen drei Sektoren befinden sich noch sechs, im Halbkreis angeordnete Tribünen mit insgesamt 400 Plätzen, die auch für offizielle Besucher und Gäste des Bundestages sowie für Journalisten bestimmt sind. Über den Bundestagpräsidensitzen kann man den großen Bundestagsadler sehen, der ein Symbol von Macht ist. Sehr auffallend ist auch das trichterförmige Gebilde der „Rüssel“, der von der Kuppel des Reichstagsgebäudes in den Plenarsaal führt. Mit seinen 360 Spiegeln wird die Tageslicht in den Saal gelenkt und damit wird viel Strom gespart. Unsere Leiterin zeigte uns auch die restaurierten Graffiti an den Mauern, die die sowjetischen Soldaten bei der Eroberung des Reichtags im Jahr 1945 hinterlassen haben. Sie waren ein Symbol von dem Sieg der roten Armee über die NS-Diktatur.

Uns wird auch ein Teil von dem ehemaligen Rohrleitungsganges zwischen Reichstagsgebäude und dem ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais gezeigt. Man glaubt, dass durch diesen Gang am 27 Februar 1933 die Nationalsozialisten den Reichstag erreichten und in Brand setzten, aber das ist nur eine unbewiesene Theorie. Im Gebäude des Reichstages hält der französische Künstler Christian Boltanski mit seinem „ Archiv der deutschen Abgeordneten“ biografische Vergangenheit lebendig. 5,000 Metallkästen sind mit den Namen derjenigen Abgeordneten beschriftet, die von 1919 bis zum Jahre 1999, Einweihung der umgebauten Reichstagsgebäude, demokratisch gewählt wurden. Die Kästen sind in zwei länglichen Blöcken bis zur Decke gespaltet. So entsteht ein schmaler Gang der nur wenig durch Kohlenfadenlampen erhellt ist. In diesem „Kellerarchiv wird die demokratische Tradition Deutschlands versinnbildlicht . Die Bibliothek des Reichstages ist inzwischen nach Washington und Tokio die weltweit drittgrößte Parlamentsbibliothek. Weit über 1,2 Millionen Bände, zirka 9,300 Periodika, Spezialsammlungen von Parlamentsmaterialem und Amtdruckschriften sind in ihrem Besitz.

Heutzutage ist das Reichstagsgebäude zu einem Symbol der Wiedervereinigung von Deutschland und der Demokratie geworden. In diesem Gebäude werden die wichtigsten Entscheidungen über das Land getroffen und ihre besondere Architektur und Geschichte locken nicht nur deutsche Besucher, sondern auch viele Touristen aus Ausland.

Boyan Dimitrov (12b) und Stanislav Novkov, Bulgarien



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