Freitag, September 28, 2007

Deutsche Unterstützung


Unser Streik (seit dem 24.09.07) verbreitet sich immer mehr, neue Schulen schließen sich täglich an, weil es absurd ist, wenn man im 21. Jahrhundert in einem europäischen Land 130 Euro monatliches Gehalt als Lehrer bekommt. Wir wollen nicht die unterste Stufe der Gesellschaft bleiben, wir wollen nicht als Sklaven arbeiten und eine teure Dienstleistung einfach kostenlos verschenken, für die wir so viel Zeit und Geld investiert haben und jeden Tag neu investieren. Wir sind auch Eltern, wir sind auch Menschen und haben unsere eigenen Bedürfnisse. Leider haben wir als Volk zu arrogante Politiker, die uns glauben machen wollen, dass ein Lehrer keinesfalls 300 Euro im Monat bekommen kann. Zur gleichen Zeit fahren dieselben Politiker BMWs und Mercedes, die man auch in Deutschland nur selten auf der Straße sieht. Sie haben genug finanzielle Mittel, um jegliche bulgarische Medien bezahlen zu können, so dass es der Öffentlichkeit schwer fällt, sich mit unseren Forderungen und Argumenten bekannt zu machen. Wir würden jedem dankbar sein, der uns helfen würde, die Wahrheit über die Armut der bulgarischen Lehrer und die daraus entstehenden Konsequenzen den ausländischen Medien zu präsentieren. Wir freuen uns auch auf jeden Brief aus dem Ausland, der uns unterstützt und uns Glauben schenkt, dass die Vernunft letztendlich siegen wird.
Hier ist die Meinung des ersten ausländischen Unterstützers - unser Kollege Herr Gundolf Schmidt.
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Ein Artikel im "Tagesspiegel" vom 30.09.07, der sich auf unseren Streik bezieht.
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Превод на статия за учителската стачка в България, публикувана в списание "Тагесшпигел" на 30.09.07 г.
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Митове и реалност за учителската професия


2 коментара:

Anonym hat gesagt…

Bulgarische LehrerInnen streiken für mehr Gehalt. Mit ca. 150 Euro, wenn überhaupt, kann man nicht leben.
Aber wer streikt? Die Lehrer, die von Zusatzstunden pro Schüler und Woche 40 Leva bekommen? Und die mehr als 10 Privatschüler unterrichten? Die die Schule nur als Pool für ihre Privatinteressen nutzen und den Unterricht der anderen Kollegen diffamieren, um so an Privatschüler zu kommen?
Für die streiken die Lehrer mit, die jetzt daheim sitzen und die Schüler auf die Aufnahmeprüfungen vorbereiten. Die jetzt das noch größere Geld verdiene, um während der Schulzeit gleich mal für 3 Wochen ins Ausland zu fahren, während viele bulgarische Lehrer ums nackte Überleben kämpfen, manchmal am Ende des Monats nicht einmal Geld haben, um sich etwas zu essen kaufen zu können.

Ach so, und die nicht streiken, also linientreu sind, die werden bestimmt keine Nachteile von der Schulleitung oder dem Ministerium bekommen, sondern noch bessere Bedingungen (z. B. in 12. Klassen eingesetzt, die ab Weihnachten nicht mehr in die Schule kommen um von den gleichen Lehrern zu Hause Privatunterricht zu bekommen. Und auch sie werden mehr Lohn bekommen.

Ein korruptes System – leider und gerade in der Schule.

Und so wird. die Jugend verdorben – es wird sich in Bulgarien nichts ändern, auch wenn sie sich jetzt den Mantel der EU umgehängt haben.

eisheiss hat gesagt…

Aber wer streikt?

Es streiken 70 % der bulgarischen Schulen. Es geht nicht nur um die Sprachschulen. Vieles von dem, was Sie geschrieben haben mag stimmen, aber kennen Sie einen besseren Weg, damit sich die Sachen ändern? Es ist leicht über Korruption zu sprechen, wenn man in einem relativ sicheren Wirtschaftsraum lebt und ein paar Tausend Euro bekommt. Es ist leicht die Schwächen eines Systems zu erkennen und zu kritisieren (das haben wir nämlich auch ziemlich lange gemacht), aber wie sieht es mit mitmachen aus? Die so genannten "Großverdiener" durch Privatunterricht stehen kurz vor der Rente. Junge Fachleute meiden das Bildungssystem aus Prinzip, weil sie da ihre Familien nicht ernähren können. Und im 21. Jahrhundert wäre blöd, die Ausbildung NICHT als eine teure Dienstleistung zu betrachten. Gerade deutsche Unis haben es erkannt und die Studiengebühren erhöht. Die Frage lautet: wer bezahlt die Rechnung - das Volk durch die Steuern, die es sowieso bezahlt oder das Volk, indem es einmal die Steuern zahlt und noch einmal für Privatschulen. Alles klar?